Was sind OER?

Viele Inhalte, die im Internet zu finden sind, sind urheberrechtlich geschützt. Dadurch ist oft nicht klar, inwiefern die Materialien bearbeitet und für die eigenen Lehrveranstaltungen genutzt werden können. Auch tragen fehlende Nachweise über Nutzungsrechte der Inhalte dazu bei, dass ihre Verwendung mit Unsicherheit einhergeht. Anders ist es bei offenen Bildungsmaterialien, engl. Open Educational Ressources (OER). Sie sind frei verfügbar und stehen somit unter einer sogenannten „offenen Lizenz“. Das bedeutet, dass die Urheber:innen ihre Werke unentgeltlich der Allgemeinheit zur Verfügung stellen und den Nutzer:innen bestimmte Verwertungs-, Bearbeitungs- und Verbreitungsrechte einräumen. Somit ist erkennbar unter welchen Bedingungen und in welchem Rahmen eine Nutzung der Materialien stattfinden kann.

Vielfältige Ressourcen

Da OER nicht an eine bestimmte Medienform gebunden sind, ist die Vielfalt an Ressourcen groß. Die Auswahl reicht von Arbeitsblättern, Büchern, über Lehrpläne, Streaming-Videos, komplette Kurse, Spiele und Präsentationen bis hin zu virtuellen 360° Rundgängen sowie Software- und Multimedia Anwendungen. All diese Angebote zählen zu OER, wenn sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Auf EDUdigitaLE können Sie die unterschiedlichsten OER-Formate finden und bereits bei der Recherche nach einer beliebigen „Materialart“ filtern.

Umfangreiche Gestaltungs- und Verwendungszwecke

Durch eine offene Lizenz erhalten Nutzer:innen nicht bis geringfügig eingeschränkte Anwendungs-, Bearbeitungs- und Verbreitungsrechte für die Inhalte und können die Ressourcen für eigene Zwecke verwenden. Die Entscheidung, mit welchen Nutzungsrechten die Materialien versehen werden, obliegt allein ihren Urheber:innen.

Bedeutung von OER

Open Educational Ressource bieten einen großen Mehrwert für Lehrende und Lernende.
Dieser zeichnet sich aus durch:

  • die weltweite Verfügbarkeit der Materialien
  • weitreichende Verbreitungs- und Austauschmöglichkeiten
  • die Eröffnung neuer Kollaborationsformen
  • die Möglichkeit mit neuen Akteur:innen zusammen zu arbeiten
  • den Beitrag zur Chancengleichheit im Bildungsbereich
  • die Zeitersparnis bei der Vorbereitung von Lehrmaterialien
  • eine nachhaltige Wiederverwendung von bestehenden Lehr-/Lernmaterialien
  • die Aktualität der Bildungsressourcen
  • die Weiterentwicklung und Verbesserung der Materialien durch Dritte
  • die Einsatz- und Kombinationsmöglichkeit vielfältiger Materialarten und didaktischer Methoden in Lehr-/Lernkontexten
  • individuelle, bedürfnisorientierte und inklusive Unterrichtsgestaltung

Herausforderungen im Zusammenhang mit OER begegnen

Durch die Digitalität innerhalb aller Lebensbereiche verändern sich auch die Lehr- und Lernbedingungen. Bildungseinrichtungen stehen in der Verantwortung, die Kompetenzentwicklung der Lernenden sicherzustellen. Sie sollen nicht nur in der Lage sein souverän mit digitalen Technologien umzugehen, sondern auch dazu befähigt werden, Potenziale und Auswirkungen der Digitalisierung in Gesellschaft und Arbeitswelt zu beurteilen, sowie Digitalisierungsprozesse aktiv und reflexiv mitzugestalten. Nur so können sie mit der rasanten Veränderungsdynamik Schritt halten. Doch dafür sind oftmals fachliche und technische Neuerungen in Bildungseinrichungen notwendig.
OER stellen eine innovative Reaktion auf diese Entwicklung dar, denn ihnen wohnt großes Potenzial inne. Doch um dieses ausschöpfen zu können, müssen diverse Herausforderungen bewältigt werden.

1. Ziel- und Zielgruppendefinition
2. didaktische Integration
3. technische Voraussetzungen
4. Nutzungsrechte
5. Qualitätssicherung

Creative Commons (CC)

Zur Vereinfachung der Lizenznutzung wurden standardisierte Lizenzen entwickelt. Zu den bekanntesten Standardlizenzen gehören die Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen) unter denen auch die Materialien auf EDUdigitaLE stehen.

Creative Commons (CC) ist eine gemeinnützige Organisation, die Lizenzmodelle zur Verfügung stellt. Dadurch definieren sie, in welcher Weise Materialien geteilt, verändert, verbreitet oder neu arrangiert werden können. Nutzer:innen profitieren von diesen Lizenzen, da die Nutzungsrechte für bestimmte Inhalte sichtbar werden und die Rechtesituation transparent gemacht wird. Gerade im Bildungsbereich kann diese Offenheit Lehrpersonal sowie Lernende bestärken, nicht nur Medien zu nutzen, sondern selbst zum/zur Autor:in zu werden.

Hier finden Sie die Lizenztypen, die im Kontext von OER am meisten auftauchen.


Public Domain

Gemeinfreiheit des Werks CC 0

Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz stehen. Eine solche Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Dritte ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. Dabei bestimmen Urheber:innen selbst, welche Nutzungsrechte sie einräumen und welche Rechte sie sich vorbehalten.


CC BY

Namensnennung CC BY

Urheber:innen erlauben die Verbreitung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Abwandlung und auch kommerzielle Nutzung der von ihnen erstellten Materialien – mit einer Einschränkung: Es muss namentlich auf die Urheber:innen hingewiesen werden.


CC BY SA

Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen
CC BY-SA


Hier gelten die gleichen Bestimmungen wie unter „CC BY“ mit dem Zusatz, dass alle neuen Werke, die die eingesetzten Materialien beinhalten, unter den gleichen Lizenzbedingungen wie das Original veröffentlicht werden


CC BY ND

Namensnennung – Keine Bearbeitung
CC BY-ND

Nutzer:innen dürfen die Materialien nicht bearbeiten. Sie können die Materialien unter namentlicher Nennung der Urheber:innen verbreiten. Auch die kommerzielle Nutzung ist erlaubt.


CC BY NC ND

Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitung
CC BY-NC-ND

Urheber:innen dürfen die Materialien nicht bearbeiten. Die Weitergabe oder Vervielfältigung der Werke ist unter namentlicher Nennung der Urheber:innen und zu nicht-kommerziellen Zwecken erlaubt.


CC BY NC

Namensnennung – Nicht kommerziell
CC BY-NC

Urheber:innen erlauben unter der Bedingung der Namensnennung die Verbreitung, Vervielfältigung, Bearbeitung und Abwandlung der Materialien – ausschließlich für nicht-kommerzielle Zwecke.


CC BY NC SA

Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen
CC BY-NC-SA

Nutzer:innen dürfen die Materialien nicht bearbeiten. Die Weitergabe oder Vervielfältigung der Werke ist unter namentlicher Nennung der Urheber:innen und zu nicht-kommerziellen Zwecken erlaubt.

Die Abbildungen dieser Seite stammen von Canva „Kawalan Studio“.
Die Inhalte dieser Seite basieren auf folgenden Quellen:

Badges (o.D.). Creative Commons. https://creativecommons.org/about/downloads/.
Lizenzvertrag und offene Lizenzen. https://tinyurl.com/Lizenzvertrag-offene-Lizenzen.
Weitzmann, J. H. & Spielkamp, M. (o.D.). Wissenswertes über OER. Medienportal für den MINT Unterricht. https://medienportal.siemens-stiftung.org/de/oer.
Zauchner, S. & Baumgartner, P. (2007): Herausforderung OER – Open Educational Resources. In M. Merkt, K. Mayrberger, R. Schulmeister, A. Sommer & I. van den Berk (Hrsg.). Studieren neu erfinden – Hochschule neu denken (S. 244-252). Münster: Waxmann.